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Oberschwäbische Barockstraße

Geschichtsverein Aalen

  • Barock liegt in der Luft!
    Barock liegt in der Luft!
    © Tourist Info Messkirch
  • Kloster Birnau
    Kloster Birnau
    Achim Mende
  • Josefskapelle Sigmaringen
    Josefskapelle Sigmaringen
    Christoph Dapper
    © capturedestination
  • Kirche Steinhausen
    Kirche Steinhausen
    © Tourist Info Bad Schussenried
  • Klosteranlage Ochsenhausen
    Klosteranlage Ochsenhausen
    © Stadt Ochsenhausen

Eine bezaubernde Landschaft, die liebevoll „Himmelreich des Barock“ genannt wird, ist die Oberschwäbische Barockstraße mit ihren Kirchen, Klöstern, Residenzen und Rathäusern.

Nachdem der protestantische Glauben im 16. Jh. in vielen Städten in Süddeutschland eine zunehmende Anhängerschaft und eine starke Verbreitung gefunden hatte, sollte das Konzil von Trient (1545-1563) neue Impulse geben und gegenreformatorische Maßnahmen anstoßen. Gegen die nüchterne Schlichtheit und Klarheit der Reformation begann ab ca. 1600 zunächst eine innere Entwicklung, die vor allem durch die Jesuiten gesteuert und umgesetzt wurde. Ab ca. 1700 folgten allumfassende künstlerische Äußerungen, die den Menschen die Glaubensinhalte auf eine alle Sinne ansprechende Weise vermitteln sollten. In Oberschwaben fanden die religiösen und politischen Konzepte und Gestaltungen einen neuartigen und weiterentwickelten Niederschlag, der sich zu einer weitläufigen Kulturlandschaft ausweitete. Neue Formen und Farbkonzepte, in der auch der Ornamentik eine neue Bedeutung beigemessen wurde, entstanden und legen noch heute Zeugnis ab.

Im 17. und 18. Jh. bestand die Landschaft aus einer Vielzahl kleiner Territorien: adelige Herrschaftssitze, freie Reichsstädte, Reichsabteien und unabhängige Klosterstaaten. Gerade die letzteren spielten in Oberschwaben eine besondere Rolle, da sie meist über ein eigenes Territorium und über die Reichsfreiheit gegen Österreich verfügten. Zudem waren viele Klöster gegenüber dem Bischof von Konstanz selbstständig. Ende des Dreißigjährigen Kriegs begann mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ein großer Sinn für herrschaftliche Repräsentation, die vor allem in der Baulust ihren Niederschlag fand. Gerade auch Rivalitäten zwischen den Bauherren trugen zu dem unermesslichen Glanz bei. Das barocke Verständnis in seinem Überschwang, in seiner Komplexität an gedanklichem Gehalt in der Bildsprache und einer unermesslichen Fülle an gestalterischen Ideen und Gedanken können wir bei dieser Reise erleben, wie sich Zeit und Ewigkeit, Diesseits und Jenseits begegnen, sich geradezu in einer magischen Ausdrucksweise zeigen und uns verzaubern können. Die Magie offenbart sich nicht nur im Glanz und der Farbenpracht, auch Licht, Raumformen und Raumwirkungen laden dazu ein, in diese Welt einzutauchen. Die Eindrücke erscheinen wie ein in Form gegossener Ausdruck des Glaubens, der uns noch heute mitreißen und in Staunen versetzen kann. Dabei erreichen die kunsthandwerklichen Ausgestaltungen eine Dimension, die beim genauen Betrachten sehr faszinieren kann. Die Gesamtschau auf diese Entwicklung mit ihren vielfältigen Zeugnissen gibt uns Einblicke in das barocke Lebensgefühl mit seiner Sinnenfreude und seiner Frömmigkeit.

 

 

Reiseverlauf

1.Tag:  St. Gallen – Meersburg – Salem – Birnau

St. Gallen verbindet eine ganze Reihe an Höhepunkten und Superlativen. Mit einer der frühesten Klostergründungen beginnen wir unsere Reise am südlichen Rand der Barockstraße. Die Bibliothek gehört zu den eindrucksvollsten, zumal sie auch in einzigartiger Weise die Geschichte des Christentums im Bodenseegebiet aufzeigt. Die Bischöfe von Konstanz schufen sich eine prächtige, über den Bodensee thronende Residenz in Meersburg. Die Ausrichtung der Mittelachse der Fassade auf den am gegenüberliegenden Ufer erkennbaren Münsterturm von Konstanz zeigt neben der barocken Vorliebe der Einbeziehung von Blickachsen auch den Ausdruck auf den machtpolitischen Anspruch auf Konstanz. In Salem begegnen wir der ehemaligen Zisterzienser-Reichsabtei, in der in dem beeindruckenden barocken Klosterkomplex die gotische Abteikirche die lange Tradition des Klosters bezeugt. Die mitten in der Natur liegende Wallfahrtskirche Birnau mit dem Bild der Lieblichen Muttergottes ist bereits dem Rokoko verpflichtet. Die Raumwirkung, Farbigkeit und Ausstattung führen uns die Veränderungen in der Entwicklung deutlich vor Augen.

2.Tag: Weingarten – Ottobeuren – Buxheim – Ochsenhausen – Bad Schussenried

Kloster Weingarten mit der größten Barockkirche Deutschlands ist seit dem 11. Jahrhundert im Besitz einer Heiligblut-Reliquie. Gerade am „Blutfreitag“, dem Tag nach Himmelfahrt, an dem wir hier sein werden, wird die Blut-Reliquie in einer Reiterprozession durch Weingarten und das Umland getragen. Große und bedeutende Künstler wie Cosmas Damian Asam oder Josef Anton Feuchtmaier gehören zu den bedeutendsten Künstlern der Kulturregion, die hier zu dem Gesamtkunstwerk der Klosterkirche beigetragen haben. Die beeindruckende Gesamtanlage von Ottobeuren zeigt sich schon von der Ferne als selbstbewusstes und selbstständiges Reichsstift. Diese Wirkung war aber nur dadurch zu erreichen, dass mit der Tradition der Ostausrichtung der Kirche gebrochen wurde und die Kirche parallel zu Fluss und Tal in Nord-Süd Richtung gebaut wurde. Der Architekt der Klosterkirche, Johann Michael Fischer, hat hier um drei Kuppeln herum einen prächtigen Zentralraum entworfen, der in seiner Wirkung überwältigend ist. In allen Bauelementen und in der Ausstattung ist ein vollendetes Gesamtkonzept realisiert worden. Dass im Zuge der Barockisierung der ganzen Region sich kein Kloster den Veränderungen entziehen konnte, wird am Kartäuserkloster Buxheim deutlich. In der Struktur ist die Form und Raumwirkung der gotischen Kirche noch zu erkennen. Die Überformung durch die Barockisierung brachte dem Gebäude eine neue Erscheinung, die sich aber mehr auf die Oberflächengestaltung bezieht. Ochsenhausen erlangte nach schweren Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg eine neue ungeahnte Blüte, die sich auch baulich deutlich zeigte. So hat z. B. der vierstockige Konventsbau eine stark repräsentative Erscheinung, die die Umgebung prägt. Im Kloster Bad Schussenried ist die Bibliothek mit ihrer einheitlichen Erscheinung und dem weißen Figurenschmuck eine Besonderheit. Die Kirche hat auch hier ein barockes Gewand erhalten und zeugt in ihrer Raumstruktur noch von der Spätgotik. 

3.Tag: Steinhausen – Zwiefalten – Obermarchtal -Wiblingen

Immer wieder bietet die Oberschwäbische Barockstraße neue und faszinierende Eindrücke. So gehört die Wallfahrtskirche von Steinhausen als Werk der Brüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann zu diesen. Die für die dörfliche Umgebung scheinbar etwas überdimensionierte Kirche fasziniert durch die ovale Raumstruktur. Die Klosteranlage von Zwiefalten liegt ganz gegen die Erwartung der Baugewohnheit der Benediktiner am Fuße der Alb. Nicht nur in der eindrucksvollen Fassade mit einer vorschwingenden kolossalen Säulenordnung sondern besonders auch in der Ausstattung der Kirche werden Superlative erreicht. Mit Obermarchtal sind wir dann am nördlichen Rand der oberschwäbischen Landschaft angekommen. Das Kloster mit seiner weitläufigen Anlage repräsentiert eher den Anfang der Entwicklung, die im Mittelpunkt unserer kleinen Kunstreise steht. Am Ufer der Donau steht die Kirche in ihrer Stärke und Gewichtigkeit und unterscheidet sich auch in der Ausgestaltung deutlich von der spielerischen Leichtigkeit, die uns z. B. in der Wallfahrtskirche Birnau begegnet ist. Den Abschluss bildet das Kloster Wiblingen und wie am Anfang soll auch hier noch ein barocker Bibliothekssaal unser Bild von der vielseitigen und stimmig zusammenpassenden Kulturlandschaft abschließen.   

Programmänderungen vorbehalten!

 

  • um den Bodensee
  • nördlich des Bodensees
  • nördlicher Bereich der oberschwäbischen Kulturlandschaft
  • mit Dr. Magdalene Gärtner

Leistungen

  • Fahrt im EXKLUSIV Reisebus
  • 2 x Übernachtung
  • 2 x Frühstücksbuffet
  • 2 x Abendessen
  • alle Eintrittsgelder gemäß Reiseverlauf
  • Fährüberfahrt Konstanz - Meersburg
  • Reisebegleitung

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